Babyschlaf 0-3 Monate: Alles wichtige zum Schlaf von Neugeborenen

Babyschlaf 0-3 Monate: Alles wichtige zum Schlaf von Neugeborenen

Lesedauer: 8 Minuten

Du bist überglücklich, dein Neugeborenes im Arm zu halten, aber gleichzeitig unendlich müde? Vielleicht fühlst du dich auch ein bisschen überfordert von der neuen Situation? Damit bist du nicht allein. Gerade in den ersten Wochen und Monaten mit Baby liegen Freude, Überforderung und Verzweiflung häufig nah beieinander.  

Kein Wunder, schließlich ist mit der Geburt deines Babys ein neuer Mensch mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen auf die Welt gekommen und in dein Leben getreten. So wie du, braucht auch dein Baby Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Auch seinen Schlafrhythmus entwickelt dein Neugeborenes erst langsam.  

Um dir und deinem Baby den Start in den ersten drei Monaten zu erleichtern, erfährst du in unserem Blogbeitrag alles Wissenswerte über den Schlaf von Neugeborenen. 

Autorenbild Babyschlafblog

Autoren: Linda & Jana, zert. Schlafberaterinnen für Babys & Kleinkinder

So schlafen Neugeborene

Wie viel schlafen Neugeborene?

Wie viel dein Baby schläft, ist biologisch vorgegeben. Das heißt, du kannst den Schlafbedarf deines Babys nicht verändern. Über 24 Stunden schlafen Neugeborene durchschnittlich 16-20 Stunden. Für manche Neugeborene sind 13 Stunden Schlaf ausreichend, andere benötigen mit 20 Stunden mehr Schlaf. Der Schlafbedarf von Babys ist also individuell unterschiedlich.  

Wie sich der Schlaf deines Babys in den ersten 3 Lebensjahren entwickelt, erfährst du in unserem Blogbeitrag „Babyschlaf verstehen: Schlafbedarf, Schlafrhythmus und wann dein Baby schlafen sollte“.

Der Schlafrhythmus von Neugeborenen

14-18 Stunden Schlaf klingen zwar auf den ersten Blick recht entspannt, aber Neugeborene befinden sich zu einem großen Teil in Leichtschlafphasen und wachen leichter und häufig auf. Neugeborene schlafen daher häufig nur recht kurz am Stück. Für einen erholsamen Schlaf mit Tiefschlafanteilen braucht dein Baby längere Schlafphasen (z.B. 1-3 Stunden).

In den ersten Wochen können Babys Tag und Nacht noch nicht voneinander unterscheiden. Der Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt sich in den ersten 8 Wochen. Während dieser Zeit, empfehlen wir dir, das Zimmer zum Schlafen tagsüber nicht abzudunkeln. Du kannst dein Baby bei der Entwicklung des Tag-Nacht-Rhythmus unterstützen, indem ihr den Tag im Hellen verbringt. Es gibt Alltagsgeräusche und Mahlzeiten und es finden Aktivitäten statt. Nachts ist es hingegen dunkel und ruhig. Bis auf gelegentliches Stillen oder Flasche finden keine Aktivitäten statt. 

Nicht nur Schlafenszeiten, auch Mahlzeiten sind Taktgeber für den Tagesrhythmus deines Babys. Wie andere Rituale helfen sie deinem Baby zu erkennen, wann es Morgen und wann es bereits spät ist. 

Wie sind die Wachzeiten von Neugeborenen?

Neugeborene Babys brauchen noch viel Schlaf und können in den ersten drei Monaten nicht länger als 1 bis max. 1,5 Stunden am Stück gut gelaunt wach bleiben. Mit Stillen oder Flasche, Wickeln und einer kurzen Beschäftigung ist eine Stunde gut gefüllt und viele Eltern sind überrascht, wie schnell es schon wieder Zeit für das nächste Schläfchen ist.

Wir empfehlen dir daher, immer wieder einen Blick auf die Uhr zu werfen. Neugeborene zeigen häufig noch keine oder sehr feine Müdigkeitsanzeichen. Es braucht ein bisschen Zeit und Übung, diese zu verstehen und richtig zu interpretieren. Zudem ändern sich Müdigkeitsanzeichen auch, je älter dein Baby wird.

Die Abbildung zeigt dir, wie sich die Wachphasen deines Babys im Laufe der Zeit entwickeln.

altersgerechte Wachphasen Baby

Warum Schlaf für Neugeborene wichtig ist

Schlaf ist nicht einfach nur die Zeit, in der wir nicht wach sind. Während des Schlafens finden viele wichtige Entwicklungsprozesse statt. Außerdem gibt ausreichend Schlaf Kraft und Energie, um die nachfolgende Wachphase gut zu erleben und z.B. richtig zu trinken. 

Denn das Saugen und Trinken ist für Neugeborene in den ersten Wochen noch sehr anstrengend, weshalb sie schnell dabei einschlafen, ohne sich richtig satt getrunken zu haben. Dies führt dazu, dass sie nach kurzer Zeit wieder Hunger haben und aufwachen. Gleichzeit sind sie aber noch nicht richtig ausgeschlafen und die nächste Mahlzeit wird wieder so anstrengend, dass sie erneut dabei einschlafen.  

Daher empfehlen wir dir, darauf zu achten, dass dein Baby längere Schlafphasen mit Tiefschlafanteilen (z.B. 1-3 Stunden) hat. Wenn dies tagsüber schwierig ist, kannst du dein Baby zur Verlängerung des Schlafs in die Trage nehmen oder in den Kinderwagen legen. Durch das aus dem Mutterleib vertraute Gefühl der Bewegung gelingt die Verlängerung des Schlafs leichter. 

Beispiel für einen Tagesablauf mit einem Neugeborenen und einem Kleinkind

Hier erzählt Linda von ihrem typischen Tagesablauf als ihre Kinder 3 Monate und 4 Jahre alt waren:

5:45 Uhr – Guten Morgen Mama 
Ich stehe auf, wenn beide Kinder noch schlafen. So kann ich mit Sport entspannt in den Tag starten. 

6:30 Uhr – Guten Morgen Kleinkind 
Unser Großer steht auf. Wir kuscheln, dann zieht er sich an und wir gehen schon mal einen Kaba und Kaffee schlürfen. 

7:00 Uhr – Guten Morgen Baby 
Der Kleine steht auf. Ich stille ihn, wechsle seine Windel und ziehe ihn um. 

7:45 Uhr – Zeit für den Kindergarten 
Der Papa bringt den Großen in den Kindergarten. 

8 Uhr – Babys 1. Schläfchen = Me-Time & Vorbereitung Abendessen 
Zeit fürs 1. Schläfchen im Bett. Währenddessen frühstücke oder dusche ich und gönne mir noch ein bisschen Zeit für mich. Zwischendurch braucht unser Kleinster immer mal wieder meine Unterstützung bei der Verlängerung seines Schläfchens. Denn so lange er die 4-Monatsregression noch nicht durchlaufen hat, ist er nicht in der Lage, selbständig Schlafzyklen zu verbinden. 

12:00 Uhr – 2. Schläfchen & Abholzeit Kindergarten 

Zeit für das 2. Schläfchen in der Trage. Währenddessen laufen wir zum Kindergarten, um den Großen abzuholen. 

15:30 Uhr – 3. Schläfchen & Playdate 
Nun steht das 3. Schläfchen an. Das findet ebenfalls in der Trage statt. Denn meistens sind wir am Nachmittag draußen im Garten oder bei einem Playdate. 

18:30 Uhr – Abendessen & bereit fürs Bett 
Nachdem wir gemeinsam Abend gegessen haben, macht unser Baby sein 4. und letztes Nickerchen vor dem Nachtschlaf in der Trage. Währenddessen mache ich den Großen bettfertig. Der Papa räumt die Küche auf und bereitet schon mal das Frühstück für den nächsten Morgen vor. 

19:15 Uhr – Gute Nacht Kleinkind & Baby 
Der Große wird von Papa ins Bett gebracht und ich begleite unser Baby im Bettchen in den Schlaf. 

So lief es ab, wenn Linda mit beiden Kindern alleine war: 

Während ich dem Großen eine Geschichte vorlese, stille ich den Kleinen. Anschließend verabschiede ich mich, mache das Licht aus und gehe aus dem Zimmer. Während unser 4-jähriger eigenständig einschläft, mache ich das Baby bettfertig und begleite es in den Schlaf. 

20:15 Uhr – Vorbereitung & Feierabend 
Beide Kinder schlafen, juhuuu! Nun mache ich noch die Brotzeit für den Kindergarten und mein Mann kümmert sich in der Zeit um die Wäsche. 

 Alles geschafft, juhu!! 
Jetzt haben mein Mann und ich Zeit, um uns zu unterhalten oder gemeinsam einen Film anzuschauen und so die Paarzeit zu genießen. 

Unsere 7 Tipps für besseren Schlaf bei Neugeborenen

1. Altersgerechte Wachzeiten: Die Wachzeiten bei Neugeborenen sind mit 1 bis max. 1,5 Stunden am Stück recht kurz. Wir empfehlen dir, regelmäßig einen Blick auf die Uhr zu werfen, um sicherzugehen, dass dein Baby nicht zu lange wacht ist. Ist dein Baby zu lange wach, kommt es in die Übermüdung, was das Einschlafen zusätzlich erschwert. 

2. Ausreichend Tagschlaf: Ein unausgeschlafenes Baby ist zu müde zum Essen und zu hungrig, um richtig zu schlafen. Achte daher darauf, dass dein Neugeborenes ausreichend lange Tagschläfchen mit Tiefschlafanteilen (z.B. 1-3 Stunden) hat.  

3. Trage/Kinderwagen zur Unterstützung bei Mini-Schläfchen: Wenn dein Baby nur Mini-Schläfchen von ca. 30 Minuten macht, kann es helfen, wenn du dein Baby zum Schlafen in die Trage nimmst oder es in den Kinderwagen legst. Durch die aus dem Mutterleib vertraute Bewegung fällt ihm das Schlafen leichter. Auch hier ist das Timing entscheidend: Nimm dein Baby in die Trage oder lege es in den Kinderwagen, solange die Stimmung noch gut ist. Ist dein Baby bereits übermüdet, steht zuerst die Beruhigung an, bevor an Schlaf überhaupt zu denken ist. 

4. Tag-Nacht-Rhythmus unterstützen: In den ersten 8 Wochen entwickelt sich der Tag-Nacht-Rhythmus. Du kannst dein Baby dabei unterstützen, seine innere Uhr einzustellen, indem du die Zeit tagsüber mit ihm im Hellen verbringst, wo es Alltagsgeräusche und regelmäßige Mahlzeiten gibt. Nachts ist es hingegen dunkel und es wird vor allem geschlafen und weniger getrunken. 

5. Reize reduzieren: Für dein Neugeborenes ist die Welt noch ganz neu: viele neue Gesichter, ungewohnte Geräusche und Gerüche. Bedenke, dass dein Baby das alles erst noch kennenlernen und die neuen Eindrücke verarbeiten muss. Achte daher gut auf die Signale deines Babys und ziehe dich mit ihm in eine reizarme Umgebung zurück, wenn du merkst, dass es ihm zu viel wird. 

6. Schlafplatz sicher gestalten: Natürlich solltest du den Schlafplatz deines Babys zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstods sicher gestalten. Was du hierbei beachten solltest, erfährst du hier: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/ploetzlicher-kindstod-sids/sids/  

7. Weißes Rauschen: Das weiße Rauschen erinnert dein Baby an die vertrauten Geräusche aus dem Mutterleib. Es kann eine zusätzliche Unterstützung sein, die deinem Baby Sicherheit vermittelt und ihm beim Beruhigen sowie Ein- und Weiterschlafen hilft.  

Häufige Fragen zum Schlaf von Neugeborenen

Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen aus unseren Babyschlafcoachings für Neugeborene:

Der Schlaf von Neugeborenen ist von vielen Leichtschlafphasen geprägt, aus denen sie schnell erweckbar sind. Du kannst dein Baby dabei unterstützen, länger zu schlafen, indem du es zum Schlafen in die Trage nimmst oder es in den Kinderwagen legst. Durch die aus dem Mutterleib bekannte Bewegung fällt es deinem Baby leichter, länger zu schlafen. 

Während der Leichtschlafphasen kann der Schlaf von Neugeborenen unruhig sein. Häufig ist sogar der ganze Körper in Bewegung, manche Babys öffnen zwischendurch sogar die Augen, obwohl sie schlafen. Hinzu kommt der Moro-Reflex, bei dem der ganze Körper deines Babys zusammenzuckt. Das heißt, dass Unruhe nicht immer bedeutet, dass dein Baby wirklich wach ist. Wenn du beobachtest, dass dein Baby während des Schlafens unruhig wird, kannst du zuerst einen Moment warten und dein Baby beobachten, ob es von alleine wieder ruhiger wird, bevor du es hochnimmst. 

Das Körpergefühl deines Babys ist in den ersten Monaten noch alles andere als stabil: Es kann sein Köpfchen noch nicht alleine halten oder kontrollieren. Ebenso sieht es mit der Bewegung der Arme und Beine aus. Noch wirken die Bewegungen deines Babys eher unkontrolliert. Auch der Umgang mit der Schwerkraft muss dein Neugeborenes erst noch lernen. Daher fühlt es sich sicher im Arm oder in der Trage gehalten am wohlsten.   

Sofern dein Neugeborenes gut zunimmt und es keine anders lautenden Empfehlungen deines Kinderarztes oder deiner Hebamme gibt, musst du dein Baby nachts nicht zum Stillen wecken. Wir empfehlen dir, darauf zu achten, dass dein Baby vor allem tagsüber ausreichende und volle Mahlzeiten zu sich nimmt. Bei Fragen zum Stillen kannst du dich an deine Hebamme oder eine Stillberaterin wenden.  

Neugeborene befinden sich zu einem großen Teil in Leichtschlafphasen und wachen leichter und häufig auf. Neugeborene schlafen daher häufig nur recht kurz am Stück. Auch der Moro-Reflex, bei dem der ganze Körper deines Babys zusammenzuckt, kann dazu führen, dass dein Neugeborenes nach kurzer Zeit wieder aufwacht. Um den Moro-Reflex zu unterdrücken, kannst du dein Baby pucken, z.B. mit einem speziellen Pucksack.  

Wenn du dein Baby dabei unterstützen möchtest, länger am Stück zu schlafen, kannst du es zum Schlafen die Trage nehmen oder in den Kinderwagen legen. Durch die aus dem Mutterleib vertraute Bewegung fällt es deinem Baby leichter, länger zu schlafen. 

Die Wachzeiten von Neugeborenen sind mit 1 bis max. 1,5 Stunden sehr kurz. Mit Wickeln, Stillen oder Flasche geben und ein bisschen durch die Welt schauen, ist eine Stunde schon gut gefüllt. Viele Eltern sind überrascht, wie schnell es schon wieder Zeit für das nächste Schläfchen ist. Daher wird der richtige Zeitpunkt zum Schlafen auch häufig verpasst und dein Baby ist nicht nur müde, sondern übermüdet und weint vor dem Einschlafen. 

Wenn das passiert, hilft zuerst beruhigen und erst dann einschlafen. Wir empfehlen, immer die Uhr im Blick zu haben, damit die Wachphase für dein Baby nicht zu lang wird.  

Fazit zum Schlaf von Neugeborenen

Neugeborene befinden sich, während sie schlafen, häufig in Leichtschlafphasen, aus denen sie leichter und häufiger aufwachen. Zudem führt der Moro-Reflex dazu, dass der ganze Körper zusammenzuckt, was ebenfalls zum Aufwachen führen kann. Neugeborene schlafen also häufig nur kurz am Stück, obwohl sie mit einem Gesamtschlafbedarf von 13-20 Stunden insgesamt sehr viel schlafen. Der Schlafbedarf ist biologisch festgelegt und individuell sehr unterschiedlich. Neugeborene können 1 bis max. 1,5 Stunden am Stück gut gelaunt wach bleiben, bevor es wieder Zeit für ein Schläfchen wird.  

Von Beginn an erholsam schlafen!

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