Baby schläft nicht ein

Hilfe! Mein Baby schläft nicht ein

Lesedauer: 6 Minuten

Die Einschlafbegleitung mit deinem Baby steht bevor und statt Entspannung spürst du, wie sich plötzlich alles in dir verkrampft, du Stress oder vielleicht sogar Wut empfindest? Vielleicht wünschst du dir, endlich „Feierabend“ und Zeit für dich zu haben. Auch die To-Do-Liste in deinem Kopf wird immer länger und damit der Druck größer, alles zu erledigen. Im Schlafzimmer wehrt sich dein Baby gegen das Einschlafen und braucht sehr lange, bis es tatsächlich eingeschlafen ist. Hier erfährst du die häufigsten Ursachen für lange Einschlafbegleitungen und bekommst 5 konkrete Tipps, damit dein Baby schneller einschläft. 

Autorenbild Babyschlafblog

Autoren: Linda & Jana, zert. Schlafberaterinnen für Babys & Kleinkinder

Dein Baby schläft nicht ein, weil das Schlafangebot nicht zum Schlafbedarf passt

Vor allem in den ersten beiden Lebensjahren entwickelt sich der Schlafbedarf deines Babys laufend. Kaum habt ihr euch auf einen Rhythmus eingestellt, der gut funktioniert, ist schon wieder alles anders.

Alle paar Monate reduziert dein Baby seinen Schlafbedarf und kommt mit einem Tagschläfchen weniger aus. Da kann es schnell passieren, dass du diese Entwicklung nicht richtig bemerkst und dein Baby einen größeren Teil seines Schlafbedarfs am Tag deckt. Zum Zeitpunkt der abendlichen Einschlafbegleitung ist es dann einfach nicht müde genug, um schon zu schlafen. Außerdem kann es passieren, dass dein Baby nachts länger wach ist und/oder die Nacht sehr früh beendet, weil es bereits ausgeschlafen ist.

In der Abbildung findest du die Entwicklung des Schlafbedarfs je nach Alter. Bitte nimm die Werte als Orientierung und versteife dich nicht zu sehr darauf. Je jünger dein Baby ist, desto größer sind die Unterschiede beim Schlafbedarf. Die Werte passen für die meisten Babys, aber Ausnahmen gibt es immer. 

Dein Baby schläft nicht ein trotz Müdigkeit

Ein weiterer häufiger Grund für eine lange Einschlafbegleitung, den wir in unseren Babyschlafcoachings sehen, ist Übermüdung. Um zu verstehen, warum dein Baby übermüdet, versetzt du dich am besten in seine Lage:

Während dein Baby wach ist, erlebt es jeden Tag eine ganze Menge neuer Dinge. Auch wenn es uns nicht so vorkommen mag, sind Füttern, Wickeln, die Gegend kennenlernen und in neue Gesichter blicken in den ersten Monaten unheimlich aufregend für dein Baby. Später kommen Motorik und körperliche Aktivität wie Robben, Krabbeln, Laufen und Springen hinzu. Auch die kognitiven Fähigkeiten entwickeln sich laufend weiter.

All diese Dinge sind aufregend und machen müde. Der Müdigkeitstank deines Babys füllt sich während der Wachphasen und es wird Schlafdruck aufgebaut, der dann während des Schlafs wieder abgebaut wird.

Wenn das Schlafangebot zu spät kommt, d.h. dein Baby zu lange wach ist, kommt es in die Übermüdung. Wenn Babys übermüden, schüttet ihr Körper das Stresshormon Cortisol aus. Ist der Cortisol-Spiegel zu hoch, fällt es deinem Baby sehr schwer, zur Ruhe zu kommen und entspannt in den Schlaf zu finden. Außerdem ist Übermüdung ein häufiger Grund für unruhige Nächte und (zu) frühes Erwachen am Morgen. Achte daher auf die Müdigkeitsanzeichen deines Babys und die altersgerechten Wachphasen, um deinem Baby rechtzeitig ein Schlafangebot zu machen und damit Übermüdung zu vermeiden.

Dein Baby schläft nicht ein, weil der Tagesablauf nicht zu den Bedürfnissen deines Babys passt

Dein Baby ist überreizt

Babys und Kleinkinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene. Zudem lernen sie die Welt erst kennen und erleben dabei viele neue Eindrücke. Die neuen Eindrücke sind für dein Baby mit vielen Reizen verbunden, z.B. visuell und auditiv.

Wenn du mit deinem Baby also ein Café oder Restaurant besuchst, ist das für dein Baby mit vielen neuen Reizen verbunden. Es schaut in unbekannte Gesichter, hört fremde Stimmen und Geräusche und nimmt neue Gerüche wahr.

All diese Eindrücke fallen uns häufig gar nicht mehr auf, weil wir uns längst daran gewöhnt haben. Damit dein Baby all diese neuen Eindrücke verarbeiten kann, benötigt es immer wieder ruhigere Momente. Natürlich musst du dich nicht zu Hause einsperren. Achte jedoch gut auf die Signale deines Babys und ziehe dich in eine reizärmere Umgebung zurück, wenn es ihm zu viel wird. 

Unregelmäßiger Tagesrhythmus

Mal zwei Tagschläfchen, mal drei und an einem anderen Tag schläft dein Baby vielleicht nur einmal? Es stimmt, dass Kinder sich den Schlaf holen, den sie brauchen. Solange alle damit zufrieden sind und du dir sicher bist, dass ein unregelmäßiger Rhythmus den Bedürfnissen deines Babys entsprechen, musst du daran nichts ändern.

Nimm aber auch die Perspektive deines Kindes ein: Wenn der Tagesrhythmus sehr unregelmäßig ist, ist es für Kinder schwierig, ausreichend Schlaf zu bekommen. Sie erhalten dann zu wenige regenerative Ruhepausen und sind infolgedessen überreizt oder überdreht. Zudem kann bei einem sehr unregelmäßigen Tagesrhythmus von keinem Kind erwartet werden, dass es am Abend zu einer bestimmten Zeit entspannt einschläft, nachts durchschläft und am nächsten Tag gut gelaunt aufwacht.

Fehlendes Einschlafritual

Babys und Kleinkinder lieben Strukturen und Rituale. Sie sorgen dafür, dass der Tag und die Ereignisse vorhersehbar werden. Diese Vorhersehbarkeit gibt ihnen Sicherheit und Geborgenheit, was eine Grundvoraussetzung ist, um sich entspannt in den Schlaf zu verabschieden. Wie in dem Wort „verabschieden“ schon mitschwingt, ist mit dem Einschlafen auch immer eine kleine Trennung verbunden. Diese fällt deinem Baby leichter, wenn es sich sicher und geborgen fühlt.

Wenn also immer vor dem Einschlafen das gleiche Ritual erfolgt, weiß dein Baby mit der Zeit, was es zu erwarten hat. Dein Baby kann sich dann besser entspannen und einschlafen.

In unserem Workbook „Einschlafhilfen lösen & endlich durchschlafen“ erfährst du noch mehr darüber, wie Rituale deinem Baby beim Einschlafen helfen können. Außerdem bekommst du ein Beispiel für ein liebevolles Einschlafritual.

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Dein Baby schläft nicht ein wegen Unruhe und Stress während der Einschlafbegleitung

Wenn du die Vorstellung hast, dass Babys sich ruhig hinlegen und einfach einschlafen, ist jetzt der Zeitpunkt, sich von dieser Vorstellung zu verabschieden. Babys und Kleinkinder sind Schlafanfänger, die erst erfahren müssen, wie Schlafen funktioniert.

Am besten hilfst du deinem Baby dabei, wenn du ihm vorlebst, wie Entspannung funktioniert. Wenn du selbst während der Einschlafbegleitung ruhig und entspannt bist, überträgt sich die Entspannung über Spiegelneuronen auf dein Baby. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, entspannt zu bleiben, wenn die Einschlafbegleitung eine gefühlte Ewigkeit dauert. Überlege daher, was dir helfen würde, entspannter in die Einschlafbegleitung zu starten.

Jetzt kennst du die häufigsten Gründe für lange Einschlafbegleitungen. Daneben gibt es noch weitere Ursachen, denen wir bei einem Babyschlafcoaching auf den Grund gehen und eine individuell abgestimmte Lösung erarbeiten. Wenn du dir wünschst, dass dein Baby endlich schneller einschläft, lerne uns unverbindlich kennen oder entscheide dich direkt für eines unserer Babyschlafcoachings.

Unsere 5 Tipps, damit dein Baby schneller einschläft

Nr. 1: Passe das Schlafangebot an

Achte auf die altersgerechten Wachphasen für dein Baby. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Baby ausreichend schläft, hilft es für ein paar Tage Protokoll zu führen. Hierfür haben wir eine Vorlage für ein automatisiertes Schlafprotokoll erarbeitet. Dein Baby war zu lange wach und ist übermüdet? In unserem Blogbeitrag zu Müdigkeitsanzeichen findest zu Tipps, wie du deinem Baby bei Übermüdung helfen kannst.

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Du bist dir nicht sicher, ob dein Baby ausreichend schläft?
Dann hol dir für 0€ unser automatisiertes Schlafprotokoll:

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Nr. 2: Schlafumgebung für guten Babyschlaf

Richte deinem Baby eine Schlafumgebung ein, die es zum Schlafen einlädt. Gestalte die Schlafumgebung sicher, dunkel und reizarm. Verzichte auf Mobiles und sonstige Dinge, die vom Schlafen ablenken.  

Nr. 3: Einschlafritual, damit dein Baby entspannt einschläft

Finde ein schönes Einschlafritual, das deinem Baby und dir gefällt. Das Ritual muss nicht kompliziert sein. Wichtig ist, dass ihr beide entspannen könnt. In unserem Workbook „Einschlafhilfen lösen & endlich durchschlafen“ findest du ein Beispiel für ein schönes Einschlafritual mit deinem Baby.

Nr. 4: Entspannung zum Einschlafen vorleben

Zeige deinem Baby, wie Entspannung funktioniert. Je entspannter du bist, desto leichter fällt es deinem Baby, selbst zu entspannen. 

Nr. 5: Notfallplan, wenn dein Baby nicht einschläft

Wenn du am Ende deiner Kräfte bist und dein Baby nicht einschläft, lege es in sein Bettchen und verlasse den Raum. Bitte eine andere Person um Hilfe oder gehe zurück zu deinem Baby, sobald du dich wieder gesammelt hast. Wenn die Situation zu einer andauernden Belastung wird, suche dir Unterstützung bei Fachpersonen. In einem individuellen Babyschlafcoaching erarbeiten wir Lösungswege, die eure Einschlafbegleitung entspannter werden lässt. 

Jetzt loslegen und erholsam schlafen!

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